DE EN
News-Fotogalerie.png

News

211017San-Juan_6377x900.jpg

2021/10/17 - FIM Supersport World Championship: Argentinean Round / Sonntag - Rennen 2

Mission Supersport-WM-Titel erfüllt

Dominique Aegerter krönte sich am Sonntag in Argentinien mit einem feinen dritten Platz zum neuen Champion in der seriennahen 600 ccm Meisterschaft.

Für Dominique Aegerter ist am Sonntag ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Der 31-jährige Allrounder in Sachen Motorradrennsport hat diesen Nachmittag seine erste Weltmeisterschaft gewonnen. Das Sonntagrennen im argentinischen San Juan war sein zweiter Matchball in seiner Mission, die Serie mit dem Titelgewinn abzuschliessen. Die Saison wird in vier Wochen mit dem Meeting auf der neuen Rennstrecke in Lombok, Indoniesen, beendet.

Der zweite Lauf des Wochenendes bei der vorletzten Station der FIM Supersport World Championship hat allerdings mit einer Schrecksekunde begonnen, als zwei Gegner kurz nach dem Start vor Aegerter stürzten. In diesem Zwischenfall ist sein einziger Konkurrent um die WM-Krone, der Südafrikaner Steven Odendaal, unschuldig verwickelt worden. Odendaal, sowie auch Auslöser Manuel Gonzalez konnten das Rennen jedoch in aussichtsloser Position fortsetzen, während Aegerter den Beiden mit viel Geschick ausweichen konnte, dabei aber etliche Plätze verlor. Der Yamaha-Pilot des niederländischen Ten Kate Team kam nur als Neunter aus der ersten Runde zurück, arbeitete sich aber zügig wieder nach vorne.

Wenige Runden vor der Zielflagge war die Titelentscheidung praktisch entschieden, als Odendaal bei seiner Aufholjagd ein zweites Mal crashte und das Rennen aufgeben musste. Für Aegerter war das allerdings ein weiterer Ansporn, den Titelgewinn mit einem Podium zu fixieren. Der Rohrbacher machte noch eine Position gut und feierte die Meisterschaft stilvoll mit einem Wheelie, als ihm nach 19 anstrengenden Runden die schwarzweiss-karierte Flagge gezeigt wurde.

#77 Dominique AEGERTER (Ten Kate Racing Yamaha, Yamaha YZF R6)
Rennen 2: P3

"Die Gefühle, den ersten WM-Titel gewonnen zu haben, sind überwältigend. Es fällt mir immer noch schwer, das Ganze zu realisieren. Ich denke, es wird erst soweit sein, wenn ich in unsere Box zurückkomme, wo mein Team auf mich wartet, um diese grossartige Errungenschaft zu feiern. Ich freue mich riesig für sie, sowie auch für meine Familie und Freunde, ohne deren Unterstützung ich nie an diesem Punkt angelangt wäre. Ich kann es kaum erwarten, nach Hause zu kommen und auch mit ihnen zu feiern. Ich habe 25 Jahre meines Lebens auf diesen Tag hingearbeitet und jetzt bin ich Weltmeister. Um dieses Ziel zu erreichen, habe ich vieles opfern müssen. Es waren nicht immer einfache Zeiten. Aber ich habe nie aufgegeben, an meinen Traum festzuhalten. Heute habe ich es geschafft. Ich bin überglücklich!"

"Vor dem Rennen war ich ein bisschen nervös. Das muss ich ehrlich eingestehen. Aber es ist mir gut gelungen, mich zu konzentrieren und nachdem wir das Bike im Warm-Up spürbar verbessern konnten, habe ich mit dem Ausgehen der Startampel sofort gepusht. Ich bin auch gut weggekommen, aber dann habe ich gesehen, dass Gonzales innen etwas zu hart ans Limit geht. Das Ergebnis war, dass er Odendaal abgeräumt hat, was mir leid tut für ihn. Mich hingegen hat diese Aktion weit zurückgeworfen. Zum Glück konnte ich den Beiden vor mir stürzenden ausweichen. Nach dem ersten Schreck habe ich aber schnell meinen Fokus wiedergefunden, der war, um das Podium zu kämpfen. Das habe ich schliesslich auch gemacht. Ich habe zügig aufgeholt und der Reihe nach einem nach dem anderen überholt. Meine Pace war viel stärker als am Samstag, sowie auch mein Bike ungleich besser war."

"Als ich auf P4 angekommen war, erhielt ich von meiner Crew das Signal, dass diese Platzierung in Ordnung ist. Aber für mich war es allerdings nicht okay. Also habe ich noch härter gepusht. Vier Runden vor Schluss wurde mir gezeigt, dass die Nummer 4 out ist. Danach war die Erleichterung natürlich sehr gross. Ich konnte befreiter fahren und habe mich noch ein wenig mehr ins Zeug gelegt, um mich von Niki Tuuli abzusetzen. Die letzten Runden waren dann sehr emotional. Es war ein unglaubliches Gefühl über die Ziellinie zu fahren, zu wissen, dass ich die Meisterschaft gewonnen habe. Diese Saison wird für mich unvergesslich bleiben. Steven war ein ebenbürtiger, stets fairer Gegner. Er ist ein starker Fahrer, wir kannten uns aus der Moto2. Es hat einige unglaubliche Fights auf der Strecke gegeben. Es hat immer Spass gemacht, mit ihm um Positionen zu kämpfen."

"Steven fährt in einem guten Team. Sein Motorrad war öfters schneller als meines. Aber am Ende sind wir Weltmeister geworden, also haben wir alles richtig gemacht. Ich bin super-happy mit dem Ten Kate Team zu arbeiten. Seit unseren ersten Gesprächen im vergangenen November hatte ich ein gutes Gefühl mit ihnen. Ihre Mentalität ist sehr ähnlich zu unserer in der Schweiz. Das hat sicher geholfen, um mich schnell einzuleben. Mit jedem Treffen wuchs mein Vertrauen und ich habe auch schnell gemerkt, wie hart und professionell bei Ten Kate gearbeitet wird. Sie sind immer sehr fokussiert, obwohl die gesamte Mannschaft auch unglaublich lustig sein kann. Die Mischung aus Spass und harter Arbeit ist dort immer richtig angesiedelt. Ich hoffe daher, dass wir nächstes Jahr zusammen weitermachen werden und hoffentlich diesen Titel erfolgreich verteidigen können. Vorerst aber Danke an Ten Kate für alles, was für mich in diesem Jahr getan wurde. Dieser Dank gilt auch allen anderen, die an dieses Projekt geglaubt haben. Dieser gilt allen Sponsoren des Teams und meinen persönlichen, sowie allen Ausrüstern und auch an alle, die uns in dieser unglaublichen Saison so grossartig unterstützt haben – DANKE, ihr seid eine grosse Hilfe. Jetzt gibt es aber etwas Grossartiges zu feiern. Heute wird es nicht nur einen Espresso nach dem Dinner geben."

#ARGWorldSBK - WorldSSP Rennen (19 Runden):
1 Jules CLUZEL / FRA / GMT94 Yamaha / Yamaha YZF R6 / 32´29.433
2 Can Alexander ÖNCÜ / TUR / Kawasaki Puccetti Racing / Kawasaki ZX-6R / +2.2157
3 #77 Dominique AEGERTER / SWI / Ten Kate Racing Yamaha / Yamaha YZF R6 / +7.682

WorldSSP Stand:
1 #77 Dominique AEGERTER / SWI / Yamaha / 381

2 Steven ODENDAAL / RSA / Yamaha / 313
3 Manuel GONZALES / SPA / Yamaha / 275